Das Wechselbälgchen

von Christine Lavant

Das Wechselbälgchen -  © Laura Schaeffer / Volkstheater

Volkstheater in den Bezirken

Infos zur Produktion

Bühnenfassung von Maja Haderlap
Regie: Nikolaus Habjan

Spiel mit Schauspieler/innen und Puppen
Gabor Biedermann, Florian Köhler, Claudia Sabitzer und Seyneb Saleh

Es spricht nur drei Worte, das uneheliche Kind der einäugigen Kuhmagd Wrga. Und die drei Worte hat es beim Spielen mit den anderen Keuschenkindern aufgeschnappt. „Ibillimutter“ („Ich bin die Mutter“) ist die zärtliche wie trotzige Selbstbehauptung der kleinen Zitha, von der so mancher im Dorf meint, böse Geister hätten sie der Magd als Wechselbalg untergeschoben.

Wundergläubig ist auch der Knecht Lenz. Getrieben von der Hoffnung auf ein besseres Leben war er über die gläsernen Berge, die Karawanken, gekommen.

Ein Traum hatte ihm bedeutet, eine Frau mit Glaskopf würde ihm zu Reichtum und Anerkennung verhelfen. Und wer anders könnte das sein als Wrga mit dem strahlenden Glasauge? Die wäre ja nicht abgeneigt, Lenz zu freien, zumal sie erneut ein Kind unter dem Herzen trägt, aber seine Bedingung kann sie nicht akzeptieren: Der Wechselbalg solle ins Wasser zurück, aus dem er gekommen sei. Um nichts würde Wrga ihr Kind hergeben. Als Lenz zu einer teuflischen List greift, beweist Zitha selbst mütterliche Instinkte.

Die aus dem Lavanttal stammende Kärntner Dichterin Christine Lavant (1915–1973) macht in ihrer zwischen 1945 und 1946 geschriebenen Erzählung die Lebenswelt eines jener Menschenkinder erfahrbar, die gerade eben noch als „unwert“ klassifiziert und der Vernichtung ausgesetzt waren. Maja Haderlap, eine andere große Dichterin aus Kärnten, besorgt die Dramatisierung der archaisch anmutenden Erzählung, sodass am Volkstheater erstmalig ein Stoff von Lavant auf die Bühne kommt. Außerdem plant das Volkstheater eine Sonderveranstaltung, zu der Das Wechselbälgchen im Haupthaus gezeigt wird.

Bilder

  • Das Wechselbälgchen -   © Laura Schaeffer / Volkstheater

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